Sommersonnenwende in Finnland
Ein Phänomen aus Farb- und Lichtreflexen, bei dem es weder Tag noch Nacht zu geben scheint, ist die Sommersonnenwende. Ab diesem Zeitpunkt ist der Stand der Sonne in Finnland sehr tief und nördlich des Polarkreises bleibt es fast zwei Monate lang durchgehend hell. Im Volksmund spricht man dann von „den weißen Nächten“.
Aus astronomischer Sicht beginnt sie genau am 21. Juni. Nach dem „julianischen Kalender“ hingegen am 24. Juni. Dies hat einen religiösen Hintergrund – an dem Tag setzte das „Hochfest vom Johannes des Täufers“ ein.
Bis 1955 feierten auch die Finnen die Sommersonnenwende am 24. Juni. Danach beschloss die Regierung, dass „Juhannus“ an dem Wochenende gefeiert wird. Juhannus, das Fest der Sommersonnenwende, ist in Finnland die wichtigste Feierlichkeit nach Weihnachten.

Zur Sommersonnenwende werden die Häuser mit Birkenzweigen geschmückt (Bild: Heike Rau – Fotolia.com)
Die Finnen feiern die Sommersonnenwende
Durch Beginn der Sommersonnenwende und dem genannten religiösen Hintergrund feiern die Finnen ein Fest nach traditionell überlieferten Bräuchen.
So trifft man sich in großen Gruppen an Uferplätzen, verzehrt dort Speisen und eigens für den Anlass gebrautes Bier. Alles spielt sich draußen ab. Die Städte sind menschenleer.
Es geht laut zu, Nachtkonzerte finden statt. Es wird getanzt und gelacht. Überall an Stränden und Lichtungen leuchten die großen Juhannusfeuer. Der Alkoholkonsum steigt ins Unermessliche. Noch heute sind die Finnen der Meinung: Je mehr getrunken wird, desto besser fällt die Ernte aus.
Weiße Nächte im Finnland Urlaub
Eine Reise nach Finnland zur Zeit des Mittsommers stellt sich allemal lohnend dar. Wenn nicht durch die mit den zahllosen Ritualen verknüpften Feste, dann doch aufgrund des sagenhaft prächtigen Farbenspiels, welches das Land umgibt in der Zeit, in der es nicht dunkel wird.