Sicherheit in Finnland
Obwohl Finnland nur 7700 Polizisten zählt, gehört es im Allgemeinen zu den sichersten Ländern Europas. Touristen brauchen sich hier weder vor Raubüberfällen und Diebstählen noch vor rivalisierenden Straßengangs zu fürchten. Grundsätzlich treten die Finnen Touristen freundlich gegenüber, wenn auch meist zurückhaltend. Das liegt aber in ihrer Natur: Die Finnen sind ein ruhiges und schweigsames Völkchen, aber im Notfall immer hilfsbereit.
Stadt-Land-Gefälle
Allenfalls das Stadt-Land-Gefälle stellt ein größeres Problem dar: Ländliche Regionen Finnlands sind öfter gezeichnet von Arbeitslosigkeit, Einsamkeit und Alkoholismus.
Das Resultat: eine höhere Gewaltbereitschaft vor allem unter jungen bis mittelalten Männern, häusliche Gewalt gegenüber Frauen und eine vergleichsweise hohe Mord- und Selbstmordrate für ein europäisches Land.
Alkoholkonsum
Das Klischee, Finnen trinken bis zum Umfallen, hält sich vehement. Studien versuchen dies allerdings anhand von Verkaufszahlen zu widerlegen. Der finnische Pro-Kopf-Alkoholkonsum sei nicht höher als der deutsche.
Fakt ist aber auch, dass der Alkoholkonsum unter Jugendlichen deutlich höher ist als im europäischen Vergleich – obwohl Jugendlichen unter 18 Jahren kein Alkohol verkauft werden darf. Außerdem, traurig, aber wahr: Im Jahr 2006 war der Alkoholkonsum die Todesursache Nummer Eins in Finnland.
Mordrate und Selbstmordrate
Die Mord- und auch Selbstmordrate in Finnland ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr hoch. Die meisten Mordfälle geschehen dabei unter Alkoholeinfluss. Die extrem hohe Selbstmordrate wird nicht selten auch auf die nördlichen Wetterverhältnisse zurückgeführt: Viele Finnen leiden durch die langanhaltende Dunkelheit im Winter unter starken Depressionen.
Schusswaffendichte und privater Waffenbesitz
Schätzungsweise anderthalb Millionen Finnen sind im Besitz von privaten Schusswaffen, darunter 650.000 mit registriertem Waffenschein. Trotz hoher Schusswaffendichte – Finnland liegt im weltweiten Vergleich auf Platz drei hinter den USA und Jemen – werde der Großteil an Morden im Land aber nicht mit Waffen verübt, heißt es.