Rentiere in Finnland

Wenn das Stichwort Finnland fällt, denken sicher die meisten unweigerlich an den Weihnachtsmann, der auf seinem Schlitten durch die verschneiten Wälder fährt. Und mindestens genauso typisch für Finnland ist das Gespann Rentiere, von dem er gezogen wird.

Das Ren

Rentiere leben vor allem in Lappland (Bild: Franziska Thost)

Rentiere, oder auch Rener genannt, gehören zur Familie der Hirsche. Beide Geschlechter tragen Geweihe, die der weiblichen Rener sind allerdings um einiges kleiner als die der männlichen. Die Geweihe werden wie bei anderen Hirscharten auch abgestoßen und wachsen wieder nach, meist auch erst einmal nur einseitig.

Die Fellfarbe der geselligen Tiere variiert je nach Jahreszeit von graubraun bis dunkelbraun. Weiße Rentiere sind eher selten, vor allem in Finnland.Die bis zu 300 Kilo schweren Tiere sind sehr genügsam, sie ernähren sich von Gras, Moos, Pilzen und Flechten.

Rentiere unternehmen Herdenwanderungen von tausenden Kilometern, um den Jahreszeiten entsprechend Nahrung zu finden. Im Sommer trifft man sie in der Tundra, im Winter in den Taiga-Wäldern des hohen Nordens.

Rentiere in Lappland

Etwa 200.000 Rentiere sind in Finnland beheimatet. Die meisten von ihnen, ca. 160.000, finden sich im Norden des Landes gelegenen Lappland. Sie sind halbdomestiziert, das heißt die Rentiere laufen das Jahr über frei umher und werden erst im Herbst von den Besitzern eingetrieben, um die Jungtiere zu markieren und Schlachttiere auszuwählen.

In früheren Zeiten hatte vor allem das Volk der Samen, die Urbevölkerung Lapplands, große Erfolge in der Rentierzucht erzielt – wobei bemerkt werden sollte, dass Rentiere die einzige Hirschart sind, die sich überhaupt domestizieren ließen. Damals wurden Rentiere vorrangig als Last- und Zugtiere genutzt. Heute ist das wohl hauptsächlich beim Weihnachtsmann der Fall, denn mittlerweile werden meist Motorschlitten genutzt.


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